LowoTec, guido neun, axel ritz, wolf-christian gantert, henning hoffmann
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„LowoTec beweist, dass mobiles Arbeiten technisch wirklich funktioniert“

Die DGFP und wir von den Innovation Evangelists zeigen im Rahmen unserer gemeinsamen HR Innovation Initiative zum nächsten DGFP Kongress am 23. und 24. Februar in Berlin wieder frische Ideen und Innovationen aus der HR Tech Szene. Der diesjährige DGFP-Kongress beschäftigt sich mit der Digitalen Revolution in Wirtschaft und Unternehmen. Auf dem Kongress diskutieren Experten, Vor- und Querdenker aus Business, Politik und Wissenschaft, was die Digitalisierung für HR bedeutet. Mit dabei sind drei Startups, die wir für die Startup-Corner ausgewählt haben. Diese drei Startups möchte ich Euch in den kommenden Wochen auf meinem Blog vorstellen – den Auftakt macht diese Woche LowoTec. Ich habe zwei der Gründer, Guido Neun und Wolf-Christian Gantert, zum Gespräch getroffen.

Die Lowotec-Gründer über Telearbeit, Flexibilität und Vorurteile

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Mit LowoTec soll mobiles Arbeiten einfach werden. (Screenshot von www.lowotec.de)

Stephan Grabmeier: Euer Slogan ist: Technology for a local world. Was meint ihr damit konkret?

Guido Neun: Mit fortschreitender Technik nimmt die Menge an vorhandenen Daten stetig zu. Gleichzeitig haben sich Prozesse und Arbeitsabläufe immer weiter digitalisiert. Wir entwickeln Lösungen, die diese lokalen Daten und Ressourcen überall auf der Welt verfügbar machen. Egal wo ich bin, die Welt wird zu meinem lokalen, privaten Netzwerk.

Die Trennung von Arbeit und Freizeit galt mal als eine große Errungenschaft. Die Zeiten haben sich aber massiv verändert. Wo liegt aus Eurer Sicht der Vorteil, auch von daheim aus oder im Urlaub arbeiten zu können?

GN: Es gibt eine Vielzahl an alltäglichen Situationen, bei denen ein starrer Arbeitsort Probleme verursacht, sei es bei der Kinderbetreuung, der Pflege von Angehörigen oder bei langen Arbeitswegen. Doch auch bei spontanen Herausforderungen wie dem Zählerableser, oder Handwerkerterminen ist die Möglichkeit, flexibel seinen Arbeitsort selbst bestimmen zu können unbezahlbar. Selbstverständlich sollen Angestellte nicht im Urlaub arbeiten! Es gibt aber auch Selbstständige, denen ohne die Möglichkeit für Telearbeit ein entspannter längerer Urlaub gar nicht möglich ist. Für all diese Fälle haben wir LowoTec entwickelt.

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Die vier LowoTec-Gründer – von links nach rechts: Axel Ritz, Henning Hoffmann, Wolf-Christian Gantert und Guido Neun. (Bild: © LowoTec)

Warum wird das Thema mobile Arbeit zunehmend wichtiger?

Wolf-Christian Gantert: Im letzten Jahrzehnt haben sich die persönlichen Präferenzen der Arbeitnehmer stark verändert. War früher die Kariere einer der wichtigsten Aspekte, wird die Bedeutung von persönlicher Selbstverwirklichung immer wichtiger. Dabei steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf heute besonders im Vordergrund. Aus Arbeitgebersicht ist es in Zeiten von Fachkräftemangel von entscheidender Bedeutung, auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen einzugehen. Damit kann er Fachkräfte nicht nur an sich binden, motivierte Arbeitnehmer sind gleichzeitig auch deutlich konzentrierter.

In vielen Firmen herrscht – trotz aller gesellschaftlicher Veränderungen – immer noch Präsenzzwang. Woran denkt ihr, liegt das?

GN: Einer der Hauptgründe dafür liegt unserer Meinung nach in der Angst vor einer Entfremdung und der damit einhergehenden Verringerung der Teamproduktivität. Mit LowoTec bieten wir die Möglichkeit für flexible Arbeitsmodelle, die es den Menschen ermöglichen, spontan auf Ihre sich verändernden Lebenssituationen zu reagieren. Die Flexibilität in der Anwendung der Telearbeit mit LowoTec sorgt hierbei für ein Umfeld, in dem die – nach wie vor – wichtige Face-Time mit den Veränderungen des Lebens im Einklang ist.

WCG: Niemand soll jeden Tag von zu Hause aus arbeiten. Aber jeder sollte die Möglichkeit dazu haben, wenn es die Umstände erfordern.

Könnt ihr mit LowoTec auch Vorurteile abbauen, was Homeoffice und mobiles Arbeiten angeht?

WCG: Ich denke schon. Denn mit LowoTec können Arbeitnehmer und Arbeitgeber selbst erfahren, dass Telearbeit funktioniert. Schließlich kann jeder spontan selbst entscheiden, wann er im Homeoffice arbeitet und braucht keine Angst vor Isolation vom Unternehmensumfeld zu haben.

GN: Häufig wird in Gesprächen das Vorurteil geäußert, dass die Einrichtung von Telearbeitsplätzen immer so kompliziert und aufwändig sei. Mit LowoTec zeigen wir, dass das ein Vorurteil ist, das jeder Grundlage entbehrt: Durch die Einfachheit unserer Lösung wird auch die Umsetzung der Telearbeit vereinfacht.

WCG: Wir wollen die Vorzüge von LowoTec einer breiten Masse zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund starten wir Anfang Februar unsere Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo. Alle sind herzlich eingeladen uns bei diesem Vorhaben zu unterstützen.

Ich wünsche Euch sehr viel Erfolg und jede Menge Crowd für Euer Funding. Danke für die gute Diskussion.

 

Über LowoTec

lowotec
Dank „Alice“ und „Bob“ wird mobiles Arbeiten erleichtert. (Bild: © LowoTec)

Mit LowoTec (Facebook: www.facebook.com/LowoTec) wollen die vier Informatiker Guido Neun, Wolf-Christian Gantert, Axel Ritz und Henning Hoffmann die Welt ein bisschen kleiner machen. Sie leisten mit Lowotec einen aktiven Beitrag dazu, die Einrichtung von Telearbeitsplätzen zu vereinfachen und damit flexible Arbeitsmodelle umsetzbar zu machen. Die vier haben sich an der Universität Oldenburg kennengelernt, wo sie in verschiedene Entwicklungs- und Forschungsprojekte eingebunden waren.

LowoTec besteht aus „Alice“ und „Bob“: Alice bleibt im Büro und wird dort angeschlossen, Bob geht mit dem Benutzer an seinen Telearbeitsplatz. Bob und Alice bauen über das Internet automatisch eine direkte Kommunikation auf. So wird der Computer am Telearbeitsplatz in die IT-Infrastruktur des Unternehmens eingebunden. Der Anwender hat also sofort Zugriff auf alle Laufwerke und Anwendungen seines Firmen-Netzwerks. Durch die zertifizierte Verschlüsselung ist der Datenverkehr gesichert. Das Feedback aus Unternehmen, die LowoTec testen, ist bisher ausschließlich positiv.

Das Startkapital für Lowotec kam aus dem Exist-Gründerstipendium: 2014 erhielten sie 94.000 Euro aus Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums und des Europäischen Sozialfonds. Anfang Februar starten die vier eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo um Ihr Vorhaben weiter voranzutreiben.

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