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DGFP Kongress 2018: Die Zukunft von HR gestalten – Interview mit Dr. Gerhard Rübling

Ist HR immer noch Getriebener oder schon Treiber in der Digitalen Transformation? Diese Frage stellen sich nicht nur die HR-Zunft, die New Work Bewegung, die CEOs der Deutschen Wirtschaft und die HR Tech Szene sondern auch die DGFP. Mit dem DGFP Kongress 2018 will die Mutter aller HR-Verbände neue Zeichen setzen. Internes Re-Design und eine Neuausrichtung seit Beginn dieses Jahres haben positive Bewegung in den Verband gebracht. Spiegelt sich dies auch im Markt wieder? Der DGFP Kongress ist das bekannteste HR Großevent in Deutschland und stand immer für richtungsweisende Themenvielfalt. Unter Katharina Heuer haben die Events der DGFP völlig neue Formatideen umgesetzt. Ich selbst durfte u.a. die Idee der DGFP Labs designen und umsetzen sowie die ersten Kooperationen mit der HR Startup Szene aufbauen und einbringen. Mein Kollege Walter Jochmann wird am ersten Tag eine Key Note zu „Alles agil, oder was? Digitalisierung und Transformation von HR“ gebenWo steht die DGFP heute und wird der diesjährige DGFP Kongress 2018 die HR Szene rocken? Darüber spreche ich heute mit dem Vorstandsvorsitzenden der DGFP Dr. Gerhard Rübling. 

Hinweis: Der DGFP Kongress 2018 unter dem Motto „Navigating the Future“ findet am 15. und 16. November in der XPOST Köln statt. Hier finden Sie Infos zum Programm.

„Digitale Transformation und New Work treffen HR mit voller Wucht“

Stephan Grabmeier: Lieber Herr Dr. Rübling. Herzlich Willkommen auf meinem Blog. Schön, dass Sie sich die Zeit nehmen.

Dr. Gerhard Rübling: Gerne!

Sie sind ein sehr bekannter HR Manager, ehemaliger Arbeitsdirektor bei Trumpf und langjähriger ehemaliger Vorstandsvorsitzender der DGFP. Nach einer kurzen Pause hat man Sie nun interimistisch wieder ins Amt geholt. Wollte es niemand aus dem amtierenden Vorstand machen?

Vielleicht schon (lacht ?), aber als Ruheständler hab ich ja am meisten Zeit.

Jupp Heynckes war in seiner Trainerlaufbahn vier Mal Trainer beim FC Bayern, jeweils mit unvergleichlichen Erfolgen. Kommen Sie Jupp Heynckes in Ihrer Rolle nach?

Nein, ganz gewiss nicht, aber es schadet auch nicht, wenn man seinen Verein gut kennt.
Stephan Grabmeier (schmunzelt) 🙂

Die DGFP hat schwierige Jahre mit notwendigen Einschnitten hinter sich. Was sind die wichtigsten Herausforderungen für die HR Verbände?

Die digitale Transformation und New Work, zwei Punkte, die bei mir immer zusammengehören, treffen die HR Funktion mit voller Wucht. Sie wird sich massiv verändern müssen. Dabei spielen Verbände mit ihrem mitwachsenden Angebot eine wesentliche Rolle.

„Bei der Umsetzung neuer Methoden wird HR oft allein gelassen“

Gerhard Rübling, DGFP, Vorstandsvorsitzender, DGFP Kongress 2018
Bild: © Dr. Gerhard Rübling

Braucht es in der heutigen Zeit überhaupt noch einen Verband oder organisieren sich junge HR’ler nicht sowieso in anderen Communities?

Einen Verband nach altem Muster sicherlich nicht, aber genau darin liegt auch die Herausforderung, denn die HR-Szene besteht zu einem großen Teil nicht aus Nachwuchstalenten, sondern aus zigtausenden erfahrenen Personalern, die in den etablierten Communities die oben erwähnte Veränderung erleben und umsetzen müssen. Wir müssen als Verband mehrere Plattformen bespielen, das Angebot der DGFP wird vielfältiger, um alle Zielgruppen gleichzeitig zu erreichen. Die jungen Wilden organisieren sich zum Teil selbst, das ist richtig. Hierfür bieten wir zum Beispiel das YPN (Young Professional Network) an, wo Mitglieder bis 35 eine Plattform erhalten.

Alle reden von Disruption und CoCreation – aber in der Umsetzung und Implementierung von neuen Methoden sind Fachabteilungen oft alleine. Die Rolle von HR muss sich hierbei nicht nur verändern, sondern ihre Notwendigkeit unter Beweis stellen. Hierfür geben wir unseren Mitgliedern die Werkzeuge an die Hand.

Lassen Sie uns auf den DGPF Kongress 2018 im November blicken. Wen sprechen Sie damit an? Nur HR oder auch deren Kunden?

Mit unserem DGFP // congress sprechen wir vordringlich die HR-Szene an, aber auch Sozialpartner und ganz besonders die Betriebsräte, die in der erforderlichen Neugestaltung der industriellen Beziehungen eine mitbestimmende Rolle einnehmen. Hierauf gehen wir bei der Veranstaltung mit einem eigenen Themenschwerpunkt – Mitbestimmung 4.0, Gesetzgebung 4.0 und Gesellschaft 4.0 – in diversen Panels und Workshops ein.

DGFP Kongress 2018 lädt zum #Mitmachen! #Diskutieren! und #Zuhören! ein

Sie haben für den DGFP Kongress 2018 fast 80 Referenten organisiert und rechnen mit mehreren hundert Teilnehmern. Bietet das Event Masse oder Klasse?

Bei einigen hundert Gästen kann man sicher noch nicht von Masse sprechen – wir sind ja seit mehr als 65 Jahren bekannt für profunde Analysen und Konzentration auf die wesentlichen Themen. Trotzdem haben wir vielfältige Formate – zum #Mitmachen! #Diskutieren! #Zuhören!, unser Claim übrigens.

Der Markt ist mit Events hart umkämpft. International dominieren HR Tech Festivals mit vielen tausenden Teilnehmern den Markt. Was konkret ist für DGFP Besucher anders als bei anderen Kongressen?

Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern veranstalten wir kein Party-Event, bei dem sich die Szene zur bloßen Existenz beglückwünscht. Die Tech Festivals haben einen deutlich stärkeren Messe-Charakter und stellen Produkte vor. Unsere Speaker sprechen von realen Cases und beziehen die Besucher ein. Die Inno-Tour beispielsweise, ein sehr beliebtes Format, besucht Unternehmen vor Ort, die im digitalen Mindset und dem Bereich New Work jetzt schon Vorreiter sind. Der DGFP Kongress 2018 ermöglicht den Teilnehmern am Freitagnachmittag mit anwendbarem Wissen nachhause zu fahren und zu sagen: „Das mache ich ab Montag wie folgt…“: Handlungsanleitungen, Diskussionen, das Ausprobieren von Methodik und auch das mögliche Scheitern.

Übersetzen Sie das bitte auf die HR-Rolle. Welche Herausforderungen muss HR bestehen, um Zukunft auch wirklich zu gestalten? Worin muss sich HR wandeln?

Die Gestaltung neuer Arbeitsplätze gelingt nicht mit Hilfe eines Tools und mit mehr Grünpflanzen, sondern mit Hilfe eines Mindsets und zwar im gesamten Unternehmen. Wie gelingt das neue Recruiting und wie gestaltet sich die Sozialpartnerschaft? Diese Fragen gilt es zu beantworten – und das ist die Aufgabe von HR. Die Welt wird komplexer. Zum Beispiel müssen die  Verhandlungssituationen mit Betriebsräten komplett neu gedacht werden.

Kooperation und Kollaboration sind überall Wunsch, aber Sie brauchen dafür neue Führungsmodelle. Auch diesen muss HR mit neuen Verhaltenserwartungen und neuen Instrumenten den Weg bereiten.

Wie funktionieren Talent- und Performance Management, wenn die Mitarbeiter zuhause arbeiten und Teamwork kein Maßstab sein kann oder doch noch sein muss? Zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten ist für die Attraktivität eines Arbeitgebers entscheidend und erfordert ergebnisorientierte Bewertungsmaßstäbe. Gleichzeitig gelten Soft Skills als persönliche Währung eines jeden Mitarbeiters, die aber im Home Office nur eine begrenzte Rolle spielen können. Diese Spannungsfelder muss HR auflösen. HR muss diese Veränderungen antizipieren und wo nötig so lange „nerven“, bis der Transformationsdruck erkannt wird. Hierbei tritt eine ganze Abteilung aus der Rolle des duldsamen Dienstleisters heraus und muss in der sozialen Umgestaltung eine dominante Rolle einnehmen. Die Frage „noch Getriebener oder schon Treiber?“ ist damit beantwortet.

Stephan Grabmeier (nachdenklich ?): Vielleicht ist die Frage in Theorie und im eigenen Anspruchsdenken beantwortet. In der Deutschen Wirtschaft sehe ich das in nur wenigen Fällen modernster HR Arbeit beispielhaft umgesetzt. 

Lassen Sie sich auf einen Deal mit meinen Leser*innen ein? Ich stelle meinen Lesern*innen eine Frage und wer diese richtig beantwortet bekommt ein Freiticket für den DGFP Kongress am 15./16. November in Köln. Ich lose aus den richtigen Antworten am 2.11. den Gewinner.

Aber sicher!

Liebe Leser*innen, dann ran an Euer Netzwerk (oder die Suchmaschine). Wie hoch war das höchste Venture Capital Investment in HR Tech, das 2018 getätigt wurde und in was?

Dr. Gerhard Rübling googlet und staunt ?

Wenn die Fragen richtig beantwortet werden, bekommt der/die Gewinner*in auf dem Kongress noch ein Selfie mit uns beiden und dem DGFP Vorstand?

Also mit mir sehr gerne!

Lieber Herr Dr. Rübling, vielen Dank für Ihre Zeit. Es hat Spaß gemacht. Ich freue mich auf den DGFP Kongress und ein Wiedersehen mit Ihnen in Köln. Bis dahin alles Gute.

Über Dr. Gerhard Rübling

Dr. Gerhard Rübling ist seit 2005 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Persnalführung e.V. (DGFP). Seit Herbst 2013 ist er auch deren Vorstandsvorsitzender. Zuvor war er bis 2017 bei der Trumpf GmbH in leitenden Positionen tätig – zuletzt als Geschäftsführer und Arbeitsdirektor.

DGFP Kongress 2018: Navigating the Future

Der diesjährige DGFP Kongress steht unter dem Motto „Navigating the Future“: Wird HR das Ruder übernehmen, wenn es darum geht, Unternehmen in die Zukunft zu führen? Darüber diskutieren am 15. und 16. November 2018 namhafte Experten, Kenner und Vorreiter der Branche in Köln.

Hier gibt es das Programm zum Download: https://congress.dgfp.de/fileadmin/user_upload/Kongress/2018/programm/DGFP_congress_programm.pdf

Tickets erhalten Sie unter https://congress.dgfp.de/ticketssponsoren/tickets/.

Ich freue mich, Euch auf dem DGFP Kongress 2018 zu treffen!

Quelle Titelbild: © DGFP e.V.

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