Eine Safari ist eine Jagd im wilden Terrain. So ähnlich war es auch bei der HR Safari: Wir haben HR Trends gejagt, quer durch Berlin, quer durchs digitale „Neuland“. Zwei Tage lang haben wir auf HR Safari in Berlin Zukunftsluft geschnuppert und uns vor Ort damit beschäftigt, was HR künftig ausmachen wird, wie sich HR verändert und was die Digitalisierung für diese Veränderung bedeutet.
HR hat Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung
Letzte Woche habe ich Euch im Beitrag „DGFP//lab: Mehr Demokratie wagen!“ vom Format DGFP//lab berichtet. Dort haben wir unter dem Motto „Participate!“ darüber diskutiert, wie sich Unternehmen und die Arbeit darin künftig verändern. Ein ähnliches Thema haben wir auch bei der HR Safari (siehe 1p_hrsafari_oktober) in den Mittelpunkt gestellt: Wie verändert sich HR unter dem Einfluss der Digitalisierung? Wie kann HR die Digitalisierung gewinnbringend für seine Arbeit einsetzen? Diese Fragen haben wir von den Innovation Evangelists zusammen mit der Schule für digitalen Wandel Good School in Angriff genommen.
Auf der Suche nach der Digitalisierung im Personalmanagement sind wir zwei Tage lang mit einem alten Schulbus durch Berlin getourt. Workshops, Bücher und Vorträge zum Thema gibt es viele, und die meisten HR Manager haben längst erkannt, dass sie sich mit dem Thema digitaler Wandel auseinandersetzen müssen, wenn sie auch in Zukunft erfolgreich sein wollen. Allein, an der Umsetzung hapert es sehr oft noch. Wir wollten unseren Teilnehmern aus dem Personalmanagement Lernen in der Praxis bieten. Mit der HR Safari haben wir deshalb ein innovatives, frisches Format geschaffen, bei dem wir dort, wo der digitale Wandel schon in vollem Gange ist, im Sinne des Wortes erleben konnten.
Warum gerade eine HR Safari?
Raus aus den Firmengebäuden und raus aus Konferenzräumen klimatisierter Hotels. Keine Speaker-Frontalbeschallung wie sich fast jede Konferenz tagtäglich in der Bundesrepublik – von Flensburg bis Garmisch Partenkirchen – ähnelt. Seien wir ehrlich: Mittlerweile sind viele Menschen davon durch und durch gelangweilt. Wer lernen will, muss sich öffnen. Wer adaptieren will, muss erleben. Wer erleben will, wie es gemacht wird, der soll es sich anschauen wo es passiert, live, vor Ort und in Farbe.
Beschleunigung der Märkte: Innovationskompetenz wird immer wichtiger
Edmund Komar, ein bekannter HR Innovationsberater und selbst Teilnehmer der Safari, formuliert es so: „Professionelle, interaktive Werkzeuge für die (Mit-)Gestaltung von Geschäft, Karriere, Leadership und Personalmanagement Innovationskompetenz“ sind heute überlebenswichtig. Die Märkte werden immer schneller: Wo keine Nachfrage besteht, ist man ganz schnell weg vom Fenster. Aber: Wer es schafft, eine innovative Idee unternehmerisch umzusetzen, der wächst heute dreimal so schnell wie noch vor einigen Jahren. Deshalb ist es auch für HR an der Zeit, sich dem neuen Tempo anzupassen: Die Nutzung von Social Media für die Personalsuche, veränderte Hierarchiestrukturen und ein neues Verständnis von Arbeit sind Trends, die neben der Digitalisierung künftig eine viel stärkere Rolle im HR Management spielen müssen.
Edmund hat seine Eindrücke in storify festgehalten http://storify.com/edmundkomar/hr-safari-2014-zukunft-people-business-und-digital.
Best Practice überall
Berlin mit seiner florierenden Start-Up-Szene war für unsere HR Safari in Deutschland die ideale Stadt. Denn gerade kleine Unternehmen aus dem Tech-Bereich sind in Sachen Digitalisierung die innovativsten: Sie folgen keinen Trends, sie machen sie. Deshalb haben wir genau solche Unternehmen mit unseren Teilnehmern auf der HR Safari besucht.
Zum Beispiel waren wir bei den Samwer-Brüdern und Rocket Internet, den erfolgreichsten Internet-Unternehmern Deutschlands. Dort haben wir uns angeschaut, wie HR Arbeit funktioniert, wenn man neue Unternehmen am Fließband produziert und es schaffen muss, in sechs Wochen ein gesamtes Unternehmensteam zu staffen. Oder bei Wooga, einem der erfolgreichsten Gamehersteller. Wooga ist dafür bekannt, das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter großzuschreiben („Feel Good Management“). Die Firma und die dortige HR Chefin Gita Blatt ist ein Beispiel für eine neue Personalpolitik in Unternehmen: Nicht mehr die Ressource Mitarbeiter wird künftig im Mittelpunkt stehen, sondern der Mensch. Denn die Arbeitnehmer der Generation Y legen immer mehr Wert auf gute Arbeitsbedingungen und Flexibilität, die es ihnen ermöglichen, Privatleben und Beruf miteinander zu vereinbaren.
Neben den beiden Branchengrößen haben wir uns auch angehört, was junge, innovative Start-ups zum Thema zu sagen haben: In einem Innovationspitch im hubraum, dem Incubator der Deutschen Telekom AG, haben sich sechs HR Innovatoren mit ihren Produkten und Services präsentiert und konnten unseren Teilnehmern einen Einblick in die HR Innovationen der Zukunft geben. Natürlich mussten die Teilnehmer auch selbst ran und in die Digitalisierung eintauchen. Im betahaus Kreuzberg fand eine spannende tool session statt, bei der jeder seine Algorithmen für active sourcing gelernt hat.
Ein Feuerwerk an Impulsen!
Abgerundet wurden die Besuche mit Impulsvorträgen von Max Orgeldinger von Torben, Lucie und die gelbe Gefahr, der gemeinsam mit mir den Auftakt für die Safari gemacht hat. Während Max Impulse zur Digitalisierung gegeben hat, habe ich die Auswirkungen auf die Arbeitswelt 4.0 erklärt.
Ein Highlight am ersten Abend war der intensive Fireside Chat zum Thema „Augenhöhe“ durch den uns Constance Buchheim führte. Sie ist seit Jahren eine der Top Digital Women der Szene.
Alles in allem: Ein Feuerwerk an Impulsen und Erlebnissen. Ein Anfang ist getan – um die Digitalisierung, die Neuerfindung und die Nutzung von Social Media für HR auch weiterhin zu unterstützen, werden wir unsere HR Safari nun jedes Jahr zweimal anbieten. Das Feedback aller Teilnehmer war überwältigend gut und alle haben sich für eine Fortsetzung ausgesprochen. Für 2015 haben wir daher schon die nächste Tour geplant: http://www.good-school.de/programme/hr-safari-hr-meets-die-digitalisierung-freier-wildbahn. Auf zu neuen Ufern! …. und sei dabei, wenn Du ein Gestalter sein willst.