Mit dieser Form des Visionsprozesses gehen wir einmal mehr einen innovativen und ungewöhnlichen Weg: Wir ent-wickeln die Vision Ihres Unternehmens durch das Offenlegen von Emotionen, die in der Organisation vorherrschen. Damit sprechen wir die menschliche und soziale Seite an, wir befassen uns mit Gefühlen und menschlicher Sinnlichkeit und können so ungeahnte Kräfte mobilisieren. Auf diese Weise gestalten wir gemeinsam eine Unternehmensvision, die Mitarbeiter motiviert und die Führung nachhaltig revolutioniert.
Was ist eine Vision und wofür braucht man sie?
Visionen entstehen meist unbewusst auf der emotionalen Ebene. Mit der Vision Room Methode die ich gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut nutzbar designe, machen wir den Schöpfungsprozess einer Vision sichtbar wie bewusst und können ihn so gemeinsam mit unseren Kunden strukturieren und gestalten. Dabei verknüpfen wir die Mikro- mit der Makro-Ebene: Wir betten die individuelle Unternehmensvision in den Rahmen der sozioökonomischen Entwicklungen ein und erhalten so ein Bild der emotionalen Identität Ihrer Organisation.
Das so entstehende Gesamtbild ist es, was das Unternehmen und seine Mitarbeiter*innen antreibt: ein gemeinsames Bild, gemeinsames Leben und Erleben, es gibt Kraft und stärkt die emotionale Bindung für die Sache und das Unternehmen. Oder, wie Harry Gatterer es ausdrückt: „Ein lautes JA!“, das dazu einlädt, anzupacken und gemeinsam die Zukunft zu gestalten.
Vision als Zukunftsbild
Mit Visionen schauen wir in die Zukunft, wir machen uns ein Bild von dem, was kommen wird. Unternehmen brauchen eine Vision als Grundlage für Entscheidungen. Denn jede unternehmerische Entscheidung ist eine Entscheidung auf Basis des Bildes, das wir uns von der Zukunft machen. Egal ob es um Investitionen, neue Geschäftsmodelle oder neue Mitarbeiter*innen geht: Immer sind damit bestimmte Erwartungen verknüpft. Diese Erwartungen und Ideen sichtbar zu machen, ist das Ziel unserer Arbeit an Visionen.
Vision und Emotion
Mithilfe von Emotionen können wir Veränderungen schon sehr früh wahrnehmen. Wenn es emotional wird, dann sind wir echt betroffen. Wichtig sind sowohl die guten als auch die schlechten Emotionen. Sie sind die treibenden Faktoren für alle Handlungen im Unternehmen. Ängste und Hoffnungen, Freude und Leid spielen eine entscheidende Rolle in unserer Methode (die ich weiter unten noch genauer erkläre), mit der wir herausfinden wollen, welche Emotionen die Menschen im Unternehmen antreiben und die Richtung vorgeben.
Emotionen und Business – passt das zusammen?
Nun ist es mit Emotionen und Business so eine Sache. „Emotional werden“ im beruflichen Alltag – da hat man reflex- und klischeehaft oft das Bild vom cholerischen Chef oder von der heulenden Mitarbeiterin vor Augen. Weder das eine noch das andere möchte man verkörpern oder erleben. Deshalb sind Rationalität, die Berufung auf Daten, Zahlen und Fakten meist die Grundlage aller unternehmerischen Entscheidungen – vermeintlich jedenfalls. Denn schon vor einigen Jahren feierte die Intuition plötzlich ein großes Revival bei unternehmerischen Entscheidungen. Zur Intuition kommt nun die Emotion.
Denn Fakt (!) ist: Wir alle haben Emotionen, die uns und unsere Entscheidungen prägen. Wirkliches Commitment können wir nur auf emotionaler Ebene erreichen und nicht, wenn wir nur den Kopf ansprechen. Aufbruchstimmung kommt auf, wenn wir die emotionale Identität einer Organisation kennen und ansprechen, und nicht bei der Präsentation der Quartalszahlen. Gelingt es uns, diese emotionale Identität sichtbar zu machen, können wir daraus Handlungsanweisungen für die Führung des Unternehmens entwickeln.
Wie funktioniert die Vision Room Methode?
Um die Inhalte und Zielsetzungen Ihrer Unternehmensvision zu entwickeln gehen wir in vier Schritten vor.
1. In welchem gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmen bewegt sich Ihr Unternehmen?
Am Zukunftsinstitut beobachten wir fortlaufend gesellschaftliche und ökonomische (Mega-)Trends, die unser Zusammenleben prägen. Auf Grundlage unserer Beobachtungen entwickeln wir Zukunftsszenarien. Unternehmen stehen unter dem Einfluss der Megatrends, sie haben Auswirkungen auf Geschäftsmodelle, Portfolios und die Art und Weise des Zusammenarbeitens. Um die relevanten Trends für ein Unternehmen zu identifizieren, fragen wir deshalb im ersten Schritt:
- Welche (Mega-)Trends wirken sich auf Ihren Unternehmensgegenstand bzw. Ihr Angebot aus?
- In welchen Entwicklungen sehen Sie das größte Wachstumspotenzial?
Die Anbindung der Unternehmensstrategie an die sozioökonomische Entwicklung ist die größte Herausforderung. Letztendlich geht es um die so einfache wie große Frage: Wie kann unser Angebot die Menschheit voranbringen? Deshalb ist die Beschäftigung mit den Trends und Megatrends so wichtig.
2. Welche Emotionen bewegen Ihre Organisation? – WE-Motions
Die emotionalen Kräfte, die eine Organisation bewegen, nennen wir WE-Motions. Sie sorgen für die Bindung von Mitarbeitern an bestimmte Themen und die Organisation als Ganzes. Wir erforschen diese durch gezielte Fragen sowohl an Einzelpersonen als auch in Gruppen. Dabei unterscheiden wir vier WE-Motions-Paare
- Angst und Hoffnung
- Freude und Leid
- Mitgefühl und Schadenfreude
- Stolz und Scham
3. KEY-Motions: Emotionen auf Märkten
Im dritten Schritt geht es darum, die subjektiven Aussagen aus dem zweiten Schritt zu objektivieren und so die Emotionen zu erhalten, die auf den Märkten eine Schlüsselrolle spielen. Dazu ordnen wir die WE-Motions, die wir in Schritt 2 erhalten haben, den KEY-Motions zu. Diese sind:
- Pioniergeist
- Faszination
- Sicherheit
- Verbindlichkeit
So erhalten wir ein Bild der Organisation, das für Kunden und Märkte relevant ist. Wir lösen also die für Ihre Vision relevanten Themen aus ihrem emotionalen Kontext und bringen sie thematisch und objektiv auf den Punkt.
4. Vision Statement
Auf Basis dieser Arbeitsschritte formulieren Sie nun das Vision Statement für Ihr Unternehmen in fünf Sätzen. Im ersten Satz gehen Sie auf die sozioökonomischen Rahmenbedingungen Ihrer Vision ein, die weiteren vier ergeben sich aus der Auswertung der KEY-Motions, die Sie in einer Textvorlage formulieren.
Damit haben Sie ein Zukunftsbild Ihrer Organisation ent-wickelt, das auf der realen inneren Verfassung Ihres Unternehmens beruht und diese mit der relevanten Außenwelt verknüpft.
Was ist Ihre Vision von der Zukunft Ihres Unternehmens?
Das Feedback unserer Kunden ist überwältigend positiv. Mithilfe des Visionsprozesses entwickeln sie die Vision aus sich selbst heraus und machen verdeckte Strukturen offensichtlich.
Visionen verbinden, Visionen bringen neue Perspektiven und zeigen Wege auf. Entwickeln auch Sie ein Vision Statement und gehen Sie mit Ihren Mitarbeiter*innen und Ihrem Unternehmen in die Zukunft!
(Quelle Titelbild: © gustavofrazao|stock.adobe.com)