Mehrere Hände halten leuchtende Glühbirnen zusammen
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Next Entrepreneurs: Innovationen entwickeln mit der GenZ

Enkelfähiges Wirtschaften lässt sich weiterdenken – und mit der Schülergeneration aktiv gestalten. Wie groß die Innovationskraft der Generation Z oder GenZ ist, zeigte unter anderem unser 44. Next Entrepreneurs Event. Nicht nur, dass wir es sehr kurzfristig in ein vollständig digitales Event umgewandelt haben: Die vorgestellten Projekte, die wir in der Jury bewerten durften, haben uns mit ihrem enormen Potenzial begeistert. Dazu ein paar kurze Worte zum Ablauf von „GenZ vs Virus“ – und einige Worte mehr zu den verschiedenen Projekten der FinalistInnen.

44. Next Entrepreneurs Event – zum ersten Mal gänzlich digital

Die aktuelle Lage zwingt uns Organisatoren dazu, neue Fähigkeiten zu erlernen. Einer der Skills ist, Dinge aus der analogen Welt ins Digitale zu verlagern und neu zu designen. Eine Übertragung funktioniert jedoch in der Regel nicht einfach 1:1 – und nicht die Technik allein entscheidet darüber, wie erfolgreich ein Digitales Event verläuft. Worauf es dabei zu achten gilt, beschreibe ich detailliert in meinem Beitrag Digitale Events und Crowd Innovation.

Von einer Absage war auch unser für den April geplantes Next Entrepreneurs Event bedroht: Bislang hatten wir das Format immer live als physisches Event abgehalten. Mit Schülern zu arbeiten ist grundsätzlich eine besondere Herausforderung. Gilt es doch das Vertrauen schnell aufzubauen und eine coole Atmosphäre für die Jugendlichen zu schaffen. Eine Absage war für uns jedoch keine Option. Auf diese Entscheidung hin hatten wir letztendlich gerade einmal zwei Wochen Zeit, das 2,5-tägige Event zum ersten Mal vollkommen im digitalen Umfeld abzuhalten. Am Osterwochenende war es dann soweit: Das 44. Next Entrepreneurs Event stand – den Umständen entsprechend – unter dem Titel GenZ vs Virus. Und: Trotz aller Umstände war das digitale Event ein voller Erfolg – mit beeindruckenden Resultaten, die aus über zwei Tagen harter Arbeit hervorgingen.

Die FinalistInnen: Das sind die Next Entrepreneurs der Stunde

Die 30 jungen Leute mit ihren vielen guten Ideen kamen in neun Teams ins Finale, wo sich mehr als 130 Personen versammelt hatten, um nach den einleitenden Keynote-Vorträgen die Vorstellung der FinalistInnen zu sehen. Im Folgenden fasse ich die Projekte nochmals sehr kurz zusammen.

PflegerInnen unterstützen via Volunteer

Das Ziel von Volunteer besteht darin, die bekanntlich überlasteten Pflegekräfte zu entlasten. Via Webseite oder App sollen ehrenamtliche HelferInnen Informationen darüber erhalten, wo sie unterstützen und Aufgaben übernehmen können. Das Konzept enthält unter anderem

  • ein unkompliziertes Bewerbungsverfahren
  • einen Hilfechat, um genauere Informationen austauschen zu können
  • ein Bonuspunkteprogramm für Prämien, die bei Kooperationspartnern eingelöst werden können.

Solidarität über die Nachbarschaft hinaus: Hilfe ums Eck

Menschen helfen Menschen, die Unterstützung benötigen – aktuell zum Beispiel, weil diese zur Risikogruppe gehören. Bei „Hilfe ums Eck“ ging es zunächst um Nachbarschaftshilfe, doch es stellte sich heraus, dass vor allem Hilfe für das Erledigen von Einkäufen gebraucht wird, und zwar nicht nur innerhalb einer Nachbarschaft. Um den Kontakt auch für diejenigen zu erleichtern, die im Umgang mit digitalen Medien nur bedingt geübt sind, gibt es zum einen die Online App mit Einkaufslistenfunktion, und zum anderen analoge Zettel mit einer Kontaktnummer.

Zwei Pitches zum Thema Home Schooling: MySchoolDiary & Co/on

Zwar wird der Schulbetrieb nun nach und nach wieder aufgenommen, jedoch wird uns Home Schooling noch eine ganze Weile begleiten. Bei GenZ vs Virus befassten sich zwei Teams im Finale mit diesem Thema:

  • MySchoolDiary versetzt das Klassenzimmer in den virtuellen Raum, in dem alle wichtigen Daten und Informationen an einem Ort versammelt und der momentan vollständig digitale Schulalltag organisiert werden. Derzeit erfolgt dies noch über eine Kombination verschiedener Apps und Drittanbieter-Tools, was jedoch in Kürze von einem Komplettangebot abgelöst werden soll.
  • Co/on befasst sich weniger mit der Organisation des Schulalltags als auf die Kommunikation, die zwischen LehrerInnen einerseits und SchülerInnen andererseits stattfindet. Dies funktioniert beispielsweise über Onlinekurse in verschiedenen Formaten, sodass der Lehrstoff zum Beispiel via Livestreams und Videos vermittelt werden kann. Auch hier soll zu gegebener Zeit eine übergreifende Lösung für alle Bereiche eingesetzt werden.

Fit bleiben mit VR: Reality-Suit

Da Fitnessstudios und Trainingshallen weiterhin geschlossen sind, bleiben neben Joggen nicht viele Sportmöglichkeiten. Als Lösung dazu basiert der Reality-Suit auf Virtual Reality-Technologie, kommt dabei allerdings ohne Ganzkörperanzug aus. Vonnöten sind lediglich

  • eine VR-Brille
  • Sportbekleidung mit Sensoren an trainingsrelevanten Körperstellen.

Dadurch, dass nur eine minimale Ausstattung notwendig ist, soll der Reality-Suit letzten Endes weit unter 1.000 Euro kosten.

Vier Projekte auf dem Treppchen

Auch wenn wir alle Projekte großartig fanden und die Teams zahlreiche gute Ideen vorgestellt haben, gibt es natürlich nur eine begrenzte Anzahl der Plätze auf dem „Siegertreppchen“. Wir haben es uns aber nicht nehmen lassen, den dritten Platz zweimal zu vergeben.

Hilfs- und Lernangebote bei LRS: Dyslexikon

Eines der beiden Projekte, die den dritten Platz belegten, ist Dyslexikon: Das Ziel ist, SchülerInnen mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) eine zentrale Plattform zu bieten. Dabei geht es unter anderem um

  • Möglichkeiten, Grad und Ausprägung der LRS festzustellen
  • zur Situation passende Hilfsangebote
  • geeignete Lernmaterialien

zur Verfügung zu stellen. Eine Hoffnung des Teams ist, mit dem Bundesministerium für Bildung zusammenarbeiten zu können – was sich im Hinblick auf dessen Aufgabenbereich der schulischen Bildung auch definitiv anbietet!

Entlastung für Eltern im Homeoffice dank Online Nanny, oder kurz: Onny

Wie erwähnt: Kitas und Schulen sind weiterhin geschlossen, und viele Eltern haben mit der Doppelbelastung aus Homeoffice und Kinderbetreuung zu kämpfen. Abhilfe schaffen kann eine Online Nanny – oder eben kurz: Onny – bei der erfahrene BabysitterInnen online gebucht und via digitalem Endgerät zugeschaltet werden können. Die Buchungsplattform ist bereits live, auf der das Team auch persönlich vorgestellt wird.

Platz Zwei und Gewinner des Publikumspreises: MeetBot

Es wurde schon viel dazu geschrieben, wie eine gute Meetingkultur aussehen soll. Beim Projekt MeetBot erhalten Teilnehmende bei einem Meeting einen digitalen Helfer, der beispielsweise

  • mithilfe von künstlicher Intelligenz für Disziplin sorgt
  • automatisch ein Protokoll erstellt
  • auf verschiedenen Microsoft- und Google-Programmen aufsetzt.

Die zwischenzeitliche Bilanz kann sich sehen lassen, denn sie haben bereits auf eine attraktive Website umgesetzt und mehr als 70 Anmeldungen für die Beta-Version erreicht – und beim Next Entrepreneurs Event „GenZ vs Virus“ haben neben der Zweitplatzierung auch mit fast 25 Prozent der Stimmen den Publikumspreis abgeräumt.

And the winner is…: Betula Birkenseife

Dieses Projekt ist absolut am Puls der Zeit und setzt auf der Hygienemaßnahme schlechthin (neben der Niesetikette und natürlich Abstandhalten) auf: Händewaschen – und zwar mit Birkenseife. Auch hier ist beeindruckend, wie weit die gerade einmal 13-jährige Gründerin das Projekt bereits umgesetzt hat, nachdem sie letztes Jahr schon auf der me-Convention bleibenden Eindruck mit Zahnbürstenhüllen, aus Birkenrinde als Kunststoffalternative, hinterließ. Denn Betula Birkenseife

  • verfügt über eine Website für Marke Betula
  • steht schon mit Lieferanten in Kontakt
  • hat bereits erste Bestellungen
  • plant eine eigene Studie.

In der Jury waren wir uns alle einig: Diese junge und bereits sehr professionelle Gründerin wird noch auch in Zukunft einige wirkungsvolle Ideen umsetzen.

Diese Auswahl beweist, über welche Innovationskraft gerade die Schülergeneration verfügt. Große Rollen spielen dabei zum einen Gender Equality und Diversity, und zum anderen nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen. Dieses Potenzial sollten wir dringend nutzen – und insbesondere Unternehmen müssen sich dafür sensibilisieren, in diese Richtung weiterzudenken. Digitale Events – wie das 44. Next Entrepreneurs Event im April – bieten dafür die ideale Plattform.

Das nächste Next Entrepreneurs Event: Coming Soon!

Natürlich machen wir bei Nummer 44 nicht Halt: Das nächste Next Entrepreneurs Event mit der GenZ findet vom 15. bis 17. Mai 2020 statt. Alle weiteren Informationen dazu finden sich zeitnah unter www.next-entrepreneurs.org.

Vielen Dank an meine Jury-Kollegin Sanja Stankovic für ihre großartige Zusammenfassung und die tolle Zusammenarbeit im April. Freuen wir uns auf das nächste Next Entrepreneurs Event mit der GenZ!

Quelle Titelbild: © alphaspirit | stock.adobe.com

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