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Organisationsrebellen Talk #6 bei Otto mit Conny Dethloff: Besseres Arbeiten durch Agilität

Mitte September war ich mit dem Organisationsrebellen Talk bei der OTTO Group zu Gast und habe mich mit Conny Dethloff unterhalten. Er ist Mathematiker und hat den Bandwurm-Titel Division Manager BI Agile Product & Data Management, den ich mir wohl nie merken kann. Hinter dem exaltierten Titel verbirgt sich eine interessante und zukunftsorientierte Tätigkeit, die für Unternehmen immer wichtiger wird: Die Analyse von Daten, ihre Interpretation und die ständige Verbesserung von Service und Produkten.

Ausprobieren und Experimentieren

Conny Dethloff leitet eine Leuchtturm-Abteilung zum Produkt- und Datenmanagement, die es erst seit drei Jahren gibt und die die Aufgabe hat, OTTO in Sachen E-Commerce nach vorne zu bringen. Wie immer, wenn es darum geht, etwas Neues zu erforschen, dann heißt das Ausprobieren und Experimentieren. Agilität ist gefragt! Aber mit den Pauschal-Attributen „schnell und flexibel“ kann Conny Dethloff nur wenig anfangen, wenn es um Agile Management geht. „Das ist so, als würde ich zu einem Fußballer sagen, dass er so schnell werden muss wie Usain Bolt.“ Völlig sinn- und zusammenhanglos also. Was agil bedeutet, muss je nach Aufgabe und Zielsetzung definiert werden. In seinem Rahmen bei OTTO bedeutet es:

  1. Sich zu fragen: Wer sind meine Kunden?
  2. Welche Probleme haben sie?
  3. Wie kann ich diese Probleme möglichst schnell lösen?
  4. Wie können wir bei der Problemlösung stetig besser werden?

In Connys Fall sind seine Kunden die Fachabteilungen, die ihre Produkte und ihren Service durch Data Management verbessern wollen. Business Intelligence ist der Fachbegriff (im Bandwurm-Titel steht hierfür die Abkürzung „BI“) dafür. Seine Abteilung unterstützt die Fachabteilungen Einkauf, Handel, Kundenservice etc. dabei, Daten zu erheben und so aufzubereiten, dass OTTO im E-Commerce besseren Service bieten kann, dass bessere – das heißt: kundenorientiertere – Produkte designt werden und dass in der Summe der Kunde und die Fachabteilungen besser verstanden werden.

Quelle: Haufe DE / YouTube

Conny Dethloff: Querkopf mit Forschergeist

Wie alle Menschen, die ein gewisser Forscher- und Entdeckergeist antreibt, hinterfragt Conny viel und nimmt nichts für bare Münze. Das macht ihn in den Augen anderer häufig zum Querkopf, zum Rebell. Für ihn ein Kompliment: Denn „Organisationsrebellen sind das Salz in der Suppe des Landes“. Ähnlich wie Christoph Bornschein aus dem Organisationsrebellen Talk #1 rät er allen Organisationsrebellen, sich miteinander auszutauschen, sich zu vernetzen, sich einen Wirkkreis zu suchen, in dem sie Ideen weiter entwickeln und ausprobieren können. Auch deshalb ist es für ihn wichtig, in Systemen zu denken, in denen vernetzte Experten sich austauschen und Brücken zwischen Unternehmen, Abteilungen und Problemlösungsansätzen bauen.

Connys Traum

Conny Dethloff hat nämlich einen Traum: Wenn es ein Problem gibt, dann sitzen nur genau die Experten mit am Tisch, die die besten Fähigkeiten und Kenntnisse bezüglich dieses Problems haben. Sie sind am besten in der Lage dazu, Probleme effizient zu lösen – ohne sich ständig nochmal beim Vorgesetzten rückversichern zu müssen. So gestaltet Conny Dethloff auch seine eigenen Führungsaufgaben. Er sieht sich als Ermöglicher und gibt einen Rahmen aus Personal und Budget vor – einmal jährlich. Innerhalb dieses Rahmens genießen seine Experten größtmöglichen Freiraum bei der Bearbeitung von Fragen und Problemen. Agil eben.

Freiheit sorgt für Erfolg und Zufriedenheit

Diese große Freiheit sorgt auch dafür, dass Menschen gerne arbeiten, dass sie einen Sinn in ihrer Arbeit sehen und verstehen, warum sie sie machen. Wer gestalten kann, der ist motiviert und bei der Sache – weil er tatsächlich etwas bewegen kann.

Der Erfolg gibt dieser Idee meistens Recht. Bei Haufe-umantis wählen Mitarbeiter ihre Führungskräfte und gestalten damit die Zukunft des Unternehmens aktiv mit – von der Basis aus quasi. Jeder muss sich deshalb immer wieder neu ins Zeug legen und sein Bestes geben. Und jeder hat auch die Chance, selbst zur Führungskraft gewählt zu werden. Zentral ist in jedem Fall der Mut, neue Vorgehensweisen zu erproben und anderen Denkmustern eine Chance zu geben. Nur so kann Führung sich verbessern und damit die Arbeit für jeden einzelnen angenehmer werden. Agil bedeutet nämlich nicht nur bessere Services und bessere Produkte. Sondern agil bedeutet auch immer besseres Arbeiten – im Sinne von angenehmer, selbstbestimmter und damit erfolgreicher. Conny Dethloff setzt diese Idee bei OTTO um.

Dieser Beitrag ist Teil der Organisationsrebellen-Blogparade von Haufe-Vision.

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