Business Rebellen Talk, rebels at work
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Business Rebellen Talk #22: Anja Förster und Peter Kreuz sind „Rebels at work“

Die ersten Bücher von Anja Förster und Peter Kreuz habe ich Mitte der 2000er Jahre gelesen: „Different Thinking“ – „Alles außer gewöhnlich“ – „Nur Tote bleiben liegen“ – „Hört auf zu arbeiten“ bis zum aktuellen Buch „Zündstoff für Andersdenker“. Nicht nur die Titel fand ich so provokativ gut auch die Inhalte haben mich als Rebell immer wieder inspiriert. Wenn es Menschen gibt, die sich seit langem mit Vor- und Querdenkern, Rebellen oder Andersmachern beschäftigt, dann sind das die „Rebels at work“ Anja Förster und Peter Kreuz. 

Routinen verlassen: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?

Anja und Peter sind privat wie beruflich ein Paar, denn es eint sie eine Leidenschaft: Die Beantwortung der Frage, wie wir in Zukunft arbeiten wollen. Die studierten Wirtschaftswissenschaftler haben in ihren ersten Berufsjahren Erfahrung in der Unternehmensberatung gesammelt, Peter Kreuz war zudem Assistant Professor für Internationales Maketingmanagement in Wien, doch schnell wurde ihnen klar: Das sind wir nicht, das ist nicht unsere Welt.

Zusammen gründeten sie im Jahr 2002 Förster&Kreuz und arbeiten seitdem als Managementberater und Vortragsredner. Sie haben acht erfolgreiche Bücher geschrieben, die es auf die Beststeller-Listen von„Spiegel“ und „Handelsblatt“ geschafft haben.

Über Anja Förster schrieb das Börsenblatt einmal: „Sie versteht sich darauf, Routiniers intellektuell zu beunruhigen“ – und im „Hamburger Abendblatt“ hieß es über Peter Kreuz: „Als Motivator ist er stets großartig. Als Querdenker durchlüftet er gängige Routinen und ebnet den Weg aus der alltäglichen Unentschiedenheit.“ Treffender kann man es kaum formulieren.

Beim Treffen in ihrer Heimatstadt Heidelberg durfte ich mit den beiden ein intensives – und amüsantes – Gespräch über Lebensbrüche, Rebels at work, Querulanten und Kraftorte führen und erfuhr auch, an welchem neuen Projekt sie gerade arbeiten.

Wie würdet Ihr euren Job beschreiben?

Wir arbeiten seit fast zwei Jahrzehnten mit Führungskräften zu den Themen Veränderung und Innovation. Wir sehen uns als Lotsen, die dabei helfen, die Unternehmen durch die disruptiven Herausforderungen in diesem digitalen Zeitalter zu navigieren.

Was beschäftigt euch dabei besonders?

Die Frage, warum Menschen, die anders sind, die eine konträre Meinung haben, die mutig Prozesse und Strukturen hinterfragen, in den meisten Organisationen kein Lob erfahren, sondern als Querulanten und Störenfriede tituliert werden. Das ist merkwürdig, denn gerade diese Menschen sind es doch, die ein Unternehmen voranbringen. Viele Unternehmen nutzen das Potential dieser Menschen nur zu einem geringen Teil. Das muss sich ändern und das ist unsere Botschaft. Ihnen wollen wir eine Plattform zum Austausch bieten. Wir wollen den „Rebels at work“ klarmachen, dass nicht sie es sind, die „falsch“ sind, sondern die Strukturen.

Dazu haben wir unsere Initiative „Rebels at work“ gegründet, mit der wir genau solche Menschen vernetzen wollen – und zwar nicht nur virtuell, sondern auch im wahren Leben. Dieses Jahr „touren“ wir mit unserer Community durch die DACH-Region und hoffen auf einen regen Austausch.

Was ist euch persönlich wichtig?

Peter Kreuz sagt dazu: Freiheit, Freiraum, Autonomie – das ist tatsächlich etwas, was mich antreibt und was für mich der wichtigste Wert überhaupt ist, und der letztendlich zu den Brüchen in meinem Leben geführt hat: Nein, ich möchte nicht Berater bleiben, nein, ich möchte nicht Professor auf Lebenszeit werden – auch wenn meine Mutter diesen Schritt nie verstanden hat. Ich habe diesen Weg ganz bewusst abgebrochen, auf mögliches Prestige verzichtet, aber das war es mir wert, um diese Freiheit zu erlangen so zu leben wie ich das möchte.

Warum seid ihr Rebels at work?

Anja Försters Antwort: Weil ich für mich selbst verspürt habe, dass ich in eine typische große Organisation nicht reinpasse. Die ist quasi das runde Loch und ich bin das Viereck… Aber ich finde, dass das Rebellen-Sein nicht nur gegen etwas, sondern auch für etwas steht. Und das ist wirklich das, was uns seit zwei Jahrzehnten antreibt: Das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Menschen, die anders ticken, eine immanent wichtige Aufgabe in der Wirtschaft haben. Diese Erkenntnis  voranzutreiben ist mein positives Rebellentum.

Wo tankt Ihr Kraft für euren Kampf?

In unserem Haus in Frankreich, wo wir die Sommermonate verbringen. Das ist ein unglaublich ländliches Fleckchen, unser Haus liegt am See und es gibt noch Kühe, Wald und Bauern und das war es. Und das ist genau der Gegensatz, den man braucht, um geerdet zu werden und danach mit neuer Energie wieder an den Start zu gehen. Und Energie braucht man, denn als Rebell ist man ja nie in einer Mehrheitsposition.

Quelle Titelbild: Förster & Kreuz

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