Die Führungspyramide in Unternehmen wackelt. Denn in der digitalen Wirtschaft ist die Selbstorganisation vernetzter Mitarbeiter gefragt. Autohersteller, Banken und Stahlproduzenten experimentieren mit neuen Teamformen wie Squads und Tribes und testen die Schwarmintelligenz, um ihre Führung zu modernisieren.
Agile Führung: längst bekannt
Agile Arbeitsweisen, Selbstorganisation oder autonome Teams sind nichts Neues, wenn es um Führung in Unternehmen geht. Auch wenn manche Berater versuchen, ihren Kunden das Gegenteil einzureden, um sich mit hippen Themen zu verkaufen. Vor Jahren, sogar Jahrzehnten hießen manche Ansätze einfach anders. Aus der Gruppenarbeit sind heute selbstorganisierende Teams geworden. Kaizen Philosophie ist die Grundlage, aus der sich Scrum sukzessive entwickelt hat.
Klassische Managementphilosophien müssen sich ändern
Was sich aber verändert hat, ist, dass nach vielen Jahrzehnten traditionellen Managements Unternehmenslenger (ernsthaft!) mit agilen Managementansätzen an ihrer Führung arbeiten wollen. Dies verwundert trotz vieler Projekte in der deutschen Wirtschaft. Denn wenn man den Methoden wirklich folgen würde, wäre das eine 180-Grad-Wende im Vergleich zu bisherigen Führungs-, Organisations- und Steuerungsansätzen der meisten Unternehmen. Die Frage ist deshalb, ob der Trend tatsächlich stattfindet – oder ob manche Manager einfach gerade nur sehr clevere Marketingparolen ausrufen, um einem agilen Image Rechnung zu tragen?
Das Handelsblatt hat u.a. mich dazu befragt. Auch zwei unserer Kunden, Winfried Port – CHRO Daimler AG und Gisbert Rühl – CEO Klöckner AG hat das Magazin in jeweils kleinen Beiträgen unter die Lupe genommen. Denn gezwungen durch die digitale Transformation experimentiert mittlerweile ein Großteil der deutschen Unternehmen mit agilen Managementansätzen. Das Ziel des internen Umbaus: schneller, anpassungsfähiger und innovativer zu werden. Ein starker Hebel, von dem sich die meisten Chefs große Wirkung erhoffen: mehr Selbstorganisation der Mitarbeiter.
Hier ist der link zum Handelsblatt Artikel „Bau ab!“ vom 12.5.2017