Die Intuition ist eine der mächtigsten Triebfedern der Menschheit. 20.000 Entscheidungen treffen wir pro Tag, die meisten davon intuitiv, sonst wäre unser Gehirn ständig der Verzweiflung nahe. Viele Manager glauben aber immer noch, sie könnten Entscheidungen rein rational treffen – ein großer Irrtum vieler (Alpha-) Manager. Das Manager Magazin (Heft 05/2017) hat beschrieben wie wir intuitive Methoden nutzen und wie spielerisch die Intuition in Unternehmen umgesetzt wird.
Manager stoßen mit alten Methoden an ihre Grenzen
Die Intuition erlebt ein großes Comeback. Immer öfter stellen Firmenlenker fest, dass sie mit den Standardverfahren nicht mehr weiterkommen. Sie haben zwar mehr Daten über ihre Märkte und ihr Unternehmen als je zuvor. Doch eine kluge, dafür passende Strategie zu entwerfen, fällt immer schwerer. Die Digitalisierung wälzt viele Märkte so rasant um, dass Datenberge, die das Gestern minutiös abbilden, schon heute nutzlos sind.
Analysen und Algorithmen allein reichen daher nicht, um die Zukunft zu gestalten. Klassische Berater erzählen einem nach quälend langen und sündhaft teuren Prozessen auch oft nur, was man ohnehin schon wusste. (Nur hatte man es noch nie auf so vielen Power Point Folien mit Beraterlogo aufgeschrieben gesehen.) Und so gilt auf einmal wieder das Gespür für Kundenbedürfnisse und -wünsche, das die genialen Entrepreneure auszeichnet, als zentrale Managertugend im Kampf um Marktanteile.
Intuition schlägt Verstand
„Je komplizierter die Entscheidung und je dynamischer der Kontext, desto schwieriger ist es, gute Prognosen mittels komplexer Modelle zu generieren“, sagt der Berliner Max-Planck-Experte Florian Artinger. Heuristiken seien in solchen Fällen „sehr erfolgreich“. Also: Je komplizierter das Problem, desto besser ist es durch Intuition zu lösen.
Bei Haufe nutzen wir vielfach intuitive Ansätze. Diese sind schlichtergreifend einfacher, besser und somit erfolgreicher. Das Manager Magazin hat einige unser Kunden zu Haufe Eigenland und Lego Serious Play, zwei der Methoden, die unsere Kunden erfolgreicher machen, nach deren Erfahrungen befragt.
Strategieentwicklung mit Lego
„Irre?!“ So erstaunt war Ursula Schwarzenbart, Head of Talent Development and Global Diversity bei der Daimler AG, was ihre Leute mit den Legoklötzchen so alles anstellten. Die großen strategischen Fragen eines Weltkonzerns –Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Wie ändert sich unsere Welt? – wurden anhand von Schildkröten, Elefanten und Tigern diskutiert. Das klappte viel besser und kreativer als mit Flipcharts und Powerpoint. „Ich habe schon viele Strategieprozesse mitgemacht, aber das war einer der effizientesten, die ich je erlebt habe“, sagt die oberste Talententwicklerin.
Bauch schlägt Kopf mit Haufe Eigenland
Ob Daimler, Airbus, Postbank, Deutsche Telekom, Deutsche Bahn oder die Bayer-Abspaltung Covestro: Überall wird den Mitarbeitern Kreativität mit spielerischen Methoden entlockt. Der Trend geht klar in Richtung Intuition. Mal baut das Management in Workshops mit Plastikklötzchen, mal experimentiert es mit neuen Formen von Brettspielen. Wandel funktioniere dann nur, wenn die Chefs ihre Mitarbeiter aktivieren und mitnehmen, statt sie zu bevormunden. Die Firmen brauchen „immer mehr Hilfe zur Selbsthilfe“.
Die Postbank versucht mit Eigenland gerade, ihre digitale Transformation zu gestalten. Vom Eigentümer Deutsche Bank hin- und hergeschubst zwischen Vollintegration und Verkauf, horcht das Bonner Institut in sich hinein, um seine Chancen in der rasanten Digitalisierung des Geldgewerbes auszuloten. Schon die ersten Testläufe mit intuitiven Analysen lieferten manches überraschende Ergebnis.
Lesen Sie selbst „Klötzchen statt Powerpoint“ im Manager Magazin, warum das Bauchgefühl eine so wichtige Managementmethode ist.
Trauen Sie sich. Glauben Sie Ihrer Intuition, denken Sie mit Ihren Händen oder hören Sie mit Ihren Augen – verlassen Sie für manche Fragestellung ihre eingetrampelten Pfade.
Sie werden sehen: Es macht nicht nur Spaß, Sie sind auch richtig erfolgreich damit. Probieren Sie es aus.
Interessant dazu auch die Arbeiten und Spiele von Workz, Dänemark – http://www.workz.dk
1. Komplexe Probleme müssen mit einem Werkzeug angegangen werden, das mindestens so komplex wie das Problem ist (Lego ist sehr wohl komplex), um dann kreative und einfach umsetzbare Lösungen zu finden.
2. Es geht nicht um Bauch versus Gefühl, sondern um Schnelles (System 1) versus Langsamen Denken (System 2). Manager denken, auch aufgrund des Druckes auf sie, meist mit dem System 1: Schnell, automatisch, immer aktiv, emotional, stereotypisierend, unbewusst und nach einer gewohnten Logik, man könnte auch sagen digital. Das „Spielen mit Lego“ bringt die Manger in das selten aktive System 2, in das Analoge: logisch, berechnend, bewusst, das Problem durchdringend und von allen Seiten betrachend,. Der Nachteil ist, das es anstrengend ist.
3. Lego funktioniert dadurch, dass eben die Komplexität und die Vielfalt der neuen Sichtweisen erhöht wird, sich die Mitspieler für das Thema „erwärmen“, bis es zur Spontanität kommt und die küsst, wie Jacob L. Moreno so schön sagt, die Kreativität wach.
Ähnliche Methode:
Danke Christopher,
gute Ergänzung i.B. zu System 1 und 2, wir erinnern uns an Daniel Kahnemann. Dies erlebt man in der Anwendung von Lego, Eigenland oder anderen sehr deutlich.
Schönen Gruß
Stephan