Momentaufnahme der Zukunftswerkstatt 2021 der dwpbank
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Digitale Zukunftswerkstatt der dwpbank

Die Deutsche WertpapierService Bank AG (dwpbank) führt jeweils zum Jahresanfang eine Zukunftswerkstatt durch, in der die Strategie und deren Umsetzungspläne für die gesamte Bank für das kommende Jahr festgelegt werden. In diesem Jahr lief diese Strategiekonferenz erstmals vollkommen digital ab und brachte neben neuen Erfahrungen hervorragende Ergebnisse und Begeisterung bei den Teilnehmenden hervor. Ich habe die Umsetzung gemeinsam mit meinen langjährigen Partnern, den Pionieren digitaler Großgruppenkonferenzen – nextpractice – begleitet und als Impulsgeber und Moderator durch die 1,5-tägige Konferenz geführt. Im Interview berichten Dr. Heiko Beck und Dr. Hannes Koppel von ihren Erfahrungen mit dem digitalen und partizipativen Format, den Ergebnissen in der Zukunftswerkstatt und den Erfolgsfaktoren, die sie auch für die Zukunft als zentral erachten.

Digitales Format der Zukunftswerkstatt – Heiko Beck und Hannes Koppel im Interview

SGR: Herr Beck, als CEO der dwpbank sind Sie es gewohnt, strategische Prozesse zu steuern. Unsere digitale Zukunftswerkstatt 2021 war für Sie ein neues Vorgehen. Was war für Sie besonders daran?

Profilbild Heiko Beck, dwpbank
Dr. Heiko Beck ist CEO der dwpbank.
(Bild: © Heiko Beck / dwpbank AG)

Heiko Beck (HBE): Normalerweise kommen wir für 1,5 Tage in einem Offsite-Format außerhalb der Bank zusammen und haben viel Austausch, insbesondere abends beim Essen und in den Pausen. Aufgrund der Corona-Pandemie war uns das in diesem Jahr leider nicht möglich. Daher ging es für uns darum, die Veranstaltung komplett digital durchzuführen. Neu war für uns hier, trotz Distanz eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Obwohl wir als Vorstand die ganze Zeit in einer Art Fernsehstudio standen, haben wir eine sehr gute Nähe zu unseren Kolleginnen und Kollegen wahrgenommen, die ich so nicht erwartet hätte.

SGR: Herr Koppel, Sie waren verantwortlich für die Konzeption und Umsetzung der Zukunftswerkstatt. Erklären Sie bitte kurz: was ist die Zukunftswerkstatt der dwpbank?

Hannes Koppel (HKO): Die Zukunftswerkstatt ist unser Jahresauftakt mit unserem Führungsteam. Jedes Jahr im Februar kommen wir zusammen, um gemeinsam an der Weiterentwicklung der Bank zu arbeiten und über die Schwerpunkte des neuen Jahres sprechen. Dabei liegt der Fokus auf der Vermittlung strategischer Leitplanken und die konkrete Umsetzung der Top-Themen in der gesamten Bank.

SGR: Was sind die Herausforderungen, so einen Prozess mit allen Beteiligten wirksam umzusetzen?

HKO: Die Herausforderungen sind vielfältig! In diesem Jahr war eine große Herausforderung, die Veranstaltung komplett digital abbilden zu müssen. Das war für uns absolutes Neuland. Die Begleitung durch Profis wie Sie und nextpractice war enorm wichtig für uns. In diesem Zusammenhang gilt es, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Teilnehmer:innen bezüglich der Inhalte im Blick zu behalten, sie gezielt zu vernetzen und zu berücksichtigen. Losgelöst von digital oder analog ist die grundsätzliche Herausforderung, möglichst viel Wissen, Kenntnisse und Ideen der Beteiligten für die Weiterentwicklung der Bank nutzbar zu machen. Also die kollektive Intelligenz voll zu nutzen. Das gelingt in einem Präsenzformat nicht in dieser Form.

Hybrides Arbeiten im richtigen Gleichgewicht

SGR: Wir haben gemeinsam mit Ihren Vorstandsmitgliedern und Ihren Mitarbeiter:innen in intensiver digitaler Interaktion gearbeitet. Was war für Sie besser als in klassischen Formaten?

Technisches Setup in der Vorbereitung zur Zukunftswerkstatt der dwpbank AG 2021
Die Zukunftswerkstatt der dwpbank fand dieses Jahr erstmalig
rein digital statt. (Bild: © dwpbank AG)

HBE: Bei digitalen Veranstaltungen lässt bekanntlich die Konzentration schneller nach, sodass wir mit weniger als 1,5 Tagen planen mussten. Wir konnten aber durch die effektive Gestaltung der Veranstaltung ähnlich viel erreichen wie in unseren Präsenzveranstaltungen. Somit würde ich die Effektivität herausstellen, die vermutlich sogar besser als in einem Präsenzformat war. Beiträge konnten beispielsweise sofort zusammengefasst und dokumentiert werden. Dadurch war eine direkte Weiterbearbeitung möglich. Darüber hinaus hatten wir natürlich weniger Reisetätigkeit. Was allerdings extrem gefehlt hat, ist der persönliche und bilaterale Austausch, wie er sonst während der ganzen Veranstaltung möglich ist. Das ließ sich digital nicht ausgleichen.

SGR: Wenn wir nach Corona in eine neue Balance des hybriden Arbeitens kommen: Was sind für Sie die wichtigsten Eigenschaften dabei?

HBE: Wir müssen hier einen praktikablen Mittelweg finden und damit meine ich eine Wertschätzung beider Arbeitsbereiche: vor Ort und remote, aber auch den Ausgleich betrieblicher und persönlicher Belange. Es muss darum gehen, die Zusammenarbeit sowohl effizient als auch effektiv zu gestalten und den Teams wie dem Einzelnen gute Arbeitsmöglichkeiten zu bieten. Wir müssen uns immer wieder die Frage stellen: Was können wir wie am besten erreichen? Einerseits bieten neue Arbeitsmodelle mehr Flexibilität und auch Gestaltungsspielraum. Andererseits brauchen wir aber auch genug Personen vor Ort, um Abläufe und insbesondere auch den persönlichen Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen aufrechtzuerhalten.

Wir gehen daher von einem hybriden Modell aus mobilem Arbeiten und Arbeit im Büro aus – so verbinden wir die Vorteile beider Arbeitsformen. Das Büro wird als Ort der Zusammenarbeit, des Netzwerkens und des persönlichen Kontakts eine neue Rolle einnehmen. Gerade der persönliche Kontakt ist für unsere gemeinsame Weiterentwicklung als Bank enorm wichtig! Wir werden uns im Unternehmen hierzu für alle Einheiten geltende Leitplanken geben, innerhalb derer sich die Teams dann organisieren können.

Zentrale Erfolgsfaktoren für eine digitale Zukunft

SGR: Ein partizipativer Strategieprozess, wie wir ihn gemeinsam entwickelt haben, braucht einen guten Reifegrad der Menschen in einer Organisation. Was sind die Erfolgsfaktoren der dwpbank?

Profilbild Heiko Koppel, dwpbank
Dr. Hannes Koppel ist Experte für Kultur & Change
(Change- und Kommunikationsmanagement)
bei der dwpbank. (Bild: © Hannes Koppel)

HKO: Zuallererst Offenheit, neue Wege und Vorgehensweisen in Betracht zu ziehen. Wenn wir das geballte, in der dwpbank vorhandene Wissen und die Fähigkeiten und Kompetenzen für die gemeinsame Entwicklung nutzen wollen, müssen wir die relevanten Stakeholder mit einbeziehen. Und nicht nur das, wir sollten sie auch in die Gestaltung mit einbeziehen. Dabei gehört auch dazu zu akzeptieren, dass aus einer guten Idee gelegentlich nichts wird und nicht jedes Vorhaben ein Riesenerfolg. Einer unserer Werte ist Partnerschaftlichkeit und der kommt hier als Erfolgsfaktor zum Tragen.

SGR: Was haben Sie nach der zweitägigen Zukunftswerkstatt Ihrer Frau erzählt, als Sie nach Hause kamen, was waren Ihre persönlichen Highlights?

HBE: Zuerst mal gar nichts, weil ich in Anbetracht der Intensität des Events ziemlich müde und ausgepowert war. Dann aber natürlich von dem tollen Gespräch mit Kristina Vogel, unserer bewegenden Key Note Speakerin, und der klasse Stimmung und Aufbruchsbereitschaft, die ich von den Kolleginnen und Kollegen mitgenommen habe. Und dass ich sehr hoffe, dass wir uns bei der Zukunftswerkstatt 2022 wieder in Präsenz begegnen können.

SGR: Was empfehlen Sie anderen Change-Verantwortlichen, wenn Sie gefragt werden: Wie effektiv ist so eine digitale Zukunftswerkstatt eigentlich?

HKO: Sehr effektiv! Wir haben uns dieses Jahr an den Prinzipien des Design Thinking orientiert. Aus einem Brainstorming für eine erfolgreiche dwpbank wurden insgesamt 13 Arbeitspakete oder Challenges erarbeitet. In einem Sprint haben Kleingruppen konkrete Ideen entwickelt, die in einer kurzen Reflexionsrunde verbessert und bewertet wurden. So kann in sehr kurzer Zeit ein co-kreativer Prozess durchlaufen werden, in dem am Ende eine Vielzahl konkreter Ideen und Vorschläge zu verschiedenen Aufgaben- und Fragestellungen erarbeitet werden. Es ist immer wieder auch für die Teilnehmer:innen faszinierend zu sehen, wie viel man gemeinsam doch in so kurzer Zeit erreichen kann. Dafür braucht es aber einen klaren und strukturierten Prozess und die richtigen Tools. Der nextmoderator ist die Plattform, die genau solche Zukunftswerkstätten möglich macht. Das hat sehr gut funktioniert und kann ich daher nur empfehlen.

SGR: Vielen Dank, Herr Koppel und Herr Beck, für diese spannenden Einsichten und Ausblicke auf die Zukunft, und wie Sie diese in der Zukunftswerkstatt der dwpbank angehen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und alles Gute!

Sofern Sie Interesse haben an einem partizipativen digital-hybriden Format dieser Art, zum Beispiel für Strategie- oder Kulturprozesse, melden Sie sich gerne direkt bei mir via stephan@stephangrabmeier.de. Wir führen diese Formate vom kleinen lokalen Event bis hin zu großen globalen Vernetzungsveranstaltungen mit mehreren tausend Menschen durch. Weitere Inspirationen finden Sie hier.

Über Heiko Beck und Hannes Koppel, Deutsche WertpapierService Bank AG

Dr. Heiko Beck, geboren 1966, ist seit Anfang 2016 Vorstandsvorsitzender der dwpbank. Er leitet das Dezernat Unternehmenssteuerung und Kundenmanagement. Zuvor war Dr. Beck seit 2011 Mitglied der Geschäftsführung und Chief Operating Officer bei der Union Investment Real Estate GmbH mit Sitz in Hamburg. Hier verantwortete er auch die Themen Unternehmenssteuerung, Controlling/Rechnungswesen sowie IT/Organisation. Der promovierte Jurist startete seine berufliche Laufbahn bei der Deutschen Börse AG. Dort leitete er unter anderem die Rechtsabteilung und war Geschäftsführer der Frankfurter Wertpapierbörse. Es folgten weitere leitende Stationen bei verschiedenen Kreditinstituten aus allen drei Banksektoren sowie bei Fondsanbietern.

Dr. Hannes Koppel, geboren 1980, ist seit Mai 2020 in der Unternehmenskommunikation der dwpbank tätig. Er verantwortet dort die Themen Kultur & Veränderung. Zuvor war Dr. Koppel seit 2015 als Unternehmensberater bei der nextpractice GmbH mit Sitz in Bremen tätig. Hier agierte er als Senior Consultant und Projektleiter für kulturelle, digitale und unternehmerische Transformationen. Dabei begleitete er sowohl Unternehmen der Privatwirtschaft als auch Bundesinstitutionen, wie zum Beispiel das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Ehe er sich den Themen Kultur und Veränderung in der wirtschaftlichen Praxis zuwendete, startete der promovierte Volkswirt seine Laufbahn als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut und verschiedenen Universitäten.

Hier noch einige weitere Impressionen von der dwpbank-Zukunftswerkstatt 2021 (Klicken für größere Ansicht):

© dwpbank AG
© dwpbank AG
© dwpbank AG

Quelle Titelbild und Impressionen: © dwpbank AG

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